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Was bewegt einen Mann dazu Samenspender zu werden? Wir haben nachgefragt und ein paar recht ungewöhnliche Antworten erhalten. Interview mit einem Samenspender.

Jeder Samenspender ist anders – und ebenso individuell sind die Gründe, weshalb sich ein Mann dazu entscheidet Samenspender zu werden: Die einen wollen nur ein bisschen was dazu verdienen, die anderen wollen helfen, vielleicht weil sie ein kinderloses Paar im Bekanntenkreis haben. Unser Gesprächspartner, ein 35-jähriger Geschäftsmann, der seit der Diagnose seiner großen Liebe mit Blutkrebs Solo ist, hat seine völlig eigene Geschichte. Auf eigenen Wunsch bleibt sein Name anonym.

Warum haben Sie sich entschieden, Samenspender zu werden?

Das ist eine lange Geschichte. Meine langjährige Freundin und Partnerin hat Blutkrebs bekommen. Jetzt ist sie seit 2 ½ Jahren in Behandlung und nach Strahlenbehandlung unfruchtbar. Wir waren knapp 5 Jahre zusammen. Damals hat sie sich nicht getraut, weil sie zu jung für Kinder war und dann ging es nicht mehr. Das Leben ist halt so.

Und warum haben Sie sich keine neue Partnerin gesucht?

Natürlich hätte ich am liebsten ein Kind mit einer geeigneten Partnerin, aber die habe ich leider nicht gefunden. Und jetzt, denke ich, möchte ich einfach mein Genmaterial weitergeben. Ich würde gerne meine Genetik erhalten.

Das klingt jetzt etwas seltsam für mich. Sie wollen Ihr Gematerial weitergeben?

Sie haben mich noch nicht gesehen – ich war deutscher Vizemeister im Paddeln, bin jetzt 35 Jahre alt und habe aus eigener Kraft eine halbe Million erwirtschaftet. Gerade habe ich mir wieder ein Grundstück gekauft. Aber eigentlich will ich expansionstechnisch nicht mehr weitermachen, weil ich nicht weiß, für wen und wofür.

Käme für Sie denn eine Adoption in Frage?

Nein. Ich würde mich immer fragen, was in der Geschichte und Vergangenheit dieses Menschen nicht stimmt, wo er gesellschaftstechnisch Probleme haben wird und ja, auch darüber, was genetisch bei diesem Menschen vielleicht nicht stimmt, haben die Eltern geraucht, Drogen genommen – was, wenn das Kind stirbt? Es ist eben einfach etwas anderes, wenn man ein Kind von klein auf aufzieht und die gleichen genetischen Voraussetzungen hat, zum Beispiel, dass man nie krank wird. Ich weiß, wie schlimm das ist, wenn man sich immer um jemand anderen Gedanken machen muss, wie etwa bei meiner Freundin.

Wenn jetzt Ihre Traumfrau vorbei käme und ihr gemeinsam ein Kind hättet, würden Sie weiter spenden?

Jede Samenspende erhöht die Chance, dass ich meine Gene weitergebe. Mit 50 % Wahrscheinlichkeit kann es sich in meine Richtung entwickeln, mit 50% in die andere. Ich wünsche mir, dass mein Kind in meine Richtung schlägt. Meine Familie hat wirklich sehr gute Gene. Jeder in unserer Familie wird eigentlich sehr alt, viele sind 100 Jahre alt geworden, außer sie hatten Krebs oder wurden erschossen. Auch meine Eltern leben noch.

Was sagt denn Ihre Familie dazu, dass Sie Samenspender sind?

Meine Eltern wissen, dass ich Samen spende. Das ist ihnen eigentlich relativ egal. Natürlich wollen sie Enkelkinder. Meine ältere Schwester hat ja auch keine Kinder.

Ist diese Kinderlosigkeit auch ein Grund, weshalb Sie sich dazu entschieden haben, Samenspender zu werden?

Ich denke, ich kann den Kinderwunsch gut verstehen. Wenn man keine Kinder hat, fehlt einem ein Ziel. Das kann ich gut nachvollziehen – und vor allem Frauen leiden, glaube ich, darunter.

Was würden Sie denn selbst gerne an ein Kind weitergeben?

Das Wichtigste was man jungen Menschen mitgeben kann ist dies: Deine Zeit ist begrenzt und das was man schafft, wird vom eigenen Kapital begrenzt.

Und was für ein Leben würden Sie Ihrem Kind wünschen?    

Ich würde meinem Kind ein schönes und entspanntes Leben wünschen, dass es keine Probleme hat, verstanden wird, dass es stressfrei aufwachsen kann und ausreichend Zeit bekommt, sich zu entwickeln – auch wenn das bedeutet, dass es zwei Jahre länger studiert.

Wissen Sie, wie viele Kinder Sie schon haben?

Maximal darf man als Samenspender Kinder für 15 Familien zeugen. Wie viele ich bereits habe, weiß ich nicht. Es wird nur mittgeteilt, wenn man die 15 voll hat. Und es klappt gar nicht so häufig, wie man sich das vorstellt. Ich spende aber auch erst seit einem Jahr. Mit 40 Jahren wird man übrigens aussortiert, ich habe also noch 5 Jahre.

Wie sind Sie dazu gekommen?

Ich habe einfach mal im Internet gesucht, wo das möglich ist und habe dann 3 Zentren angeschrieben und angerufen – die VivaNeo Sperm Bank in Düsseldorf war für mich am nächsten. Außerdem hat mir gefallen, dass der Vertriebsweg dieses Zentrums sehr weitläufig ist, mein Samen also überall in Europa verteilt wird. Mal ganz ehrlich: Ich würde selbst Geld investieren, um meinen Samen zu vertreiben, aber das ist so nicht möglich.

Haben Sie das dem Zentrum angeboten?

Ja, das habe ich sogar gemacht. Aber das ist alles standardisiert, alle werden hier gleich behandelt.

Wie läuft so ein Besuch im Samenspenderzentrum ab?

Das ist eigentlich ganz unspektakulär. Man bekommt einen festen Termin, hat dann ein kurzes Gespräch. Es wird auch gefragt, wie lange man abstinent war. Empfohlen wird eine Abstinenz von drei Tagen, denn dann soll der Spermiengehalt in der Spende höher sein. Außerdem wird geklärt, ob man derzeit Medikamente nimmt, krank ist, seit dem letzten Termin einen neuen Geschlechtspartner hat, ob man im Urlaub war und sich eventuell dort mit etwas angesteckt haben könnte. Auch Urin und Blut werden natürlich jedes Mal untersucht. Und wenn alles abgeklärt ist, darf man in die Spenderkabine.

Wie sieht es dort aus?

Das ist eigentlich ein ganz normaler Raum. An der Wand hängen drei Bilder mit weiblichen Körpern, aber nichts pornographisches, eher künstlerisch abstrakt. Natürlich liegen auch Heftchen rum. Es gibt einen Fernseher und einschlägige DVDs, aber ehrlich gesagt, heute hat ja jeder ein Smartphone auf dem er seine Lieblingsvideos und Bilder anschauen kann.

Und wie lange hat man Zeit, beziehungsweise, wie viel Zeit sollte man sich nehmen?

Also, man bekommt ja einen genauen Termin und sollte natürlich schon pünktlich kommen. Dann hat man etwa eine halbe Stunde bis der Nächste kommt. Bei jedem Besuch werden einem zwei Becher ausgehändigt, einer für die Samenspende, den anderen nehme ich mit nach Hause. Der ist für die Morgenurinprobe, die ich zur nächsten Spende mitbringe. Auch eine Blutprobe wird jedes Mal entnommen. Das ist eine echte Stress-Situation für mich. Glücklicherweise darf ich die Blutprobe machen, nachdem ich die Samenspende abgeliefert habe.

Welche Rechte haben Sie als Samenspender?

Man kann ankreuzen an wen man sein Sperma weitergeben möchte, darunter auch alleinstehende Frauen oder lesbische Paare. Das ist mir wichtig gewesen, Einfluss darauf zu haben, wer den Samen bekommt. Etwa möchte ich nicht, dass eine alleinerziehende Frau von meinem Sperma schwanger wird. Ich fürchte, dass in so einem Fall die Frau das Kind nicht um des Kindes willen möchte, sondern dass es ihr vor allem um sich selbst geht. Auch bei lesbischen Paaren wäre ich vorsichtig. Allerdings gibt es ein Paar bei mir im Bekanntenkreis, da wäre ich sofort dafür, weil die Umstände hier einfach für ein Kind prima passen würden. Und dann wäre ich quasi „Onkel“: Am liebsten sind mir aber klassische, verheiratete Paare – das bietet doch die besten Voraussetzungen dafür, ein Kind groß zu ziehen. Obwohl, wenn ich ehrlich bin, es da auch in meinem Bekanntenkreis ein paar Beispiele gibt, wo die Umstände trotz klassischer Ehe eigentlich nicht so ideal für ein Kind sind.

Könnten Sie anderen Männern empfehlen, Samen zu spenden?

Von allen Leuten, die ich kenne, würde ich es nur einer Person raten, aber der fällt altersmäßig raus. Viele Menschen gehen sehr leichtfertig mit dem Leben um. Es ist nichts, was man machen sollte, nur weil man schnell Geld verdienen möchte. Im Grunde würde ich mir wünschen, dass mehr Menschen gar keine Kinder zeugen würden, auch um sie vor genetischen Krankheiten und Behinderung zu schützen. Wahrscheinlich bin ich da durch meine letzte Partnerin, die mit Leukämie kämpfen muss, vorbelastet.

Dieses Interview wurde von der VivaNeo Sperm Bank in Düsseldrof vermittelt.