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Viele Frauen kennen das Phänomen, trauen sich aber nachwievor nicht offen darüber zu reden. Der sogenannte Babyblues – oder ist es bereits eine postpartale Depression? Einige Tage nach der Geburt kommt es manchmal und nicht selten zu dem Baby Blues – im schlimmeren Fall kann sich dieser harmlose Blues sogar zu einer ausgewachsenen Depression entwickeln.

Wie unterscheidest du den Baby Blues von der postpartalen Depression?

Der Baby Blues ist ein ganz natürliches Phänomen kurz nach der Schwangerschaft. Durch die Geburt werden sehr viele Endorphine ausgeschüttet, die die Mama zunächst auf "Wolke 7" schweben lassen. Doch nach der Bergfahrt kommt leider meistens die Talfahrt. Durch den starken Hormonabfall (meistens ca 3- 5 Tage nach der Geburt) kann es der Mama Zuhause erst einmal richtig schlecht gehen. Ob sich dieser Babyblues, der zumeist nach entweder bereits einigen Stunden oder Wochen von selbst wieder verschwindet, sich in eine ausgewachsene Depression entwickeln kann, kommt meistens auf die individuelle Disposition an. So kann beispielsweise eine bereits bestehende Depression in der Familie sich vererben. Andererseits kann sie auch völlig unabhängig auftreten. Zur Unterscheidung sind hier einige Symptome aufgelistet, die bei Babyblues auftreten: 

Symptome

  • Weinen
  • Empfindsamkeit
  • Ängste
  • Stimmungsschwankungen
  • Erschöpfung
  • Konzentrationsprobleme
  • Appetitlosigkeit 
  • Schlafstörungen

Hier gilt: solange der Babyblues nach einer gewissen Zeit wieder von selbst verschwindet, brauchst du keine medizinische Unterstützung! Hol dir emotionalen Rat und die Unterstützung deines Partners, deiner Hebamme oder Mutter. Wahrscheinlich kann es auch nicht schaden, wenn du dir für den Haushalt und das Zubereiten von Speisen etwas Unterstützung holst, das wird dich auf jeden Fall entlasten. 

Postpartale Depression ( auch „Wochenbettdepression“ genannt)

Einige Frauen ( ca 10-15%) leiden in dieser Zeit nach der Geburt unter mehr oder weniger stark ausgeprägten Depressionen, die sich in folgenden Symptomen äußern können:

  • Starke Antriebslosigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Inneres Gefühl der Leere
  • Häufiges Weinen
  • psychosomatische Symptome wie Herzklopfen, Kopfschmerzen, Schwindel, Herzbeschwerden, Panikgefühl etc.

Wenn diese Symptome mit der Zeit nicht weniger werden, solltest du dir auf alle Fälle professionelle Hilfe holen. Auch deine Angehörigen können in diesem Fall einschreiten. Besonders schlimm ist für die Frauen das zerissene Gefühl ihrem Kind gegenüber. Oftmals fühlt es sich so an, als würden die Mamas ihr Kind nicht lieben und so nicht ausreichend für die Bedürfnisse ihres Kindes da sein zu können. Das kann schwere Schuldgefühle bei der Mutter auslösen. Mit einer richtigen Wochenbettdepression ist nicht zu spaßen. Auch die Gefahr fürs Baby ist nicht zu unterschätzen – durch eine gestörte Beziehung zur Mutter während einer Depression kann die Entwicklung des Kindes leiden. Mittlerweile gibt es viele Beratungsmöglichkeiten, also scheu dich nicht, dir Hilfe zu holen oder anzunehmen! Frau Dr. Susanne Simen aus dem Ratgeber  "Von Depression nach der Geburt und Müttern, die ihr Glück erst finden mussten"( Petra Wiegers) rät dazu, die Behandlung der Depression gemeinsam mit dem Kind zu machen, um so die Bindung in dieser wichtigen Phase zwischen Mutter und Kind zu stärken. 

Insbesondere solltest du dich auf keinen Fall schämen oder schuldig fühlen – du kannst nichts dafür!