Du willst und musst monatlich etwas Geld zur Seite legen? Du weißt, sparen ist wichtig – nicht allein für den nächsten Urlaub, sondern auch für nahe und ferne Zukunft. Irgendwann kann immer der Zeitpunkt kommen, wo die nötigen Ausgaben das vorhandene Budget überschreiten. Sei es einfach am Monatsende. Oder aber weil das Auto den Geist aufgibt oder eine Steuernachzahlung ansteht. Gut, wenn du dann nicht auf dem Trockenen sitzt.
Wieviel ist sinnvoll zur Seite zu legen?
Langfristig gesehen: Eine Art Vermögensaufbau – ob für dich persönlich, deine Kinder oder aber deine ganze Familie – macht in der Regel Sinn. Schließlich wird man nicht jünger.
Doch wie viel kann ich zur Seite legen? Was macht Sinn – ohne Frust zu erzeugen? Hier ein paar Anregungungen, welche Fragen du dir stellen solltest:
Was hab ich zur Verfügung?
Die gute alte Ausgaben – Einnahmen – Liste hilft schon einmal super, zu sehen, was denn eigentlich auf einen Blick so alles an Geld rein kommt – und eben wieder raus geht.
Wenn du das hast, bitte auch die Viertel- bis jährlichen Ausgaben wie Versicherungen, Abos nicht vergessen. Dann weißt du schon einmal, was ungefähr Stand der Dinge ist. Auch Zahlungen wie Unterhalt oder Kindergeld beziehungsweise Berufsunfähigkeitsrenten, Bafög-Rückzahlungen etc. sollten erfasst werden.
In einem Haushaltsbuch sammelst du mal ein paar Wochen detailliert alle Ausgaben. Was wird wofür ausgegeben? Hier mal ein Coffee2go, da ein Eis? Ein Geschenk zur Geburt? Ein neues paar Schuhe? Eine Zeitschrift? Eine App? Ein Kinobesuch? Trag einfach alles ein, was weggeht. Am besten, du zahlst nicht mit Karte, sondern alles bar. Dann bekommst du ein noch besseres Gefühl dafür, wofür das Geld drauf geht.
Schulden machen hat den Nachteil, dass es eine ungünstige Abwärtsspirale in Gang setzt. Bestenfalls bist du einfach „nur“ der Familie, einem Bekannten Geld schuldig, was sich schon nicht so gut anfühlt auch Dauer, schlimmstenfalls summieren sich die Zinsen, die du der Bank für einen Kredit zahlen musst zu einem stattlichen (und eigentlich unnötigen) Sümmchen. Allein dieses zu sparen, ist clever – die kannst du dann schon wieder ins Sparschwein stecken. Und „Kleinvieh macht auch Mist.“ Sprich, scheu dich nicht, klein anzufangen / auch Kleingeld in den Sparstrumpf zu stecken. Die Zeit arbeitet für dich. Ein weitere Vorteil, wenn man Schulden vermeiden kann: Zu viele Verbindlichkeiten binden dich und können zu Grübeleien und sogar Existenzängsten führen.
Wie viel kann ich sparen?
So viel du magst oder schaffst, ohne das Gefühl haben, auf zu viel verzichten zu müssen (allerdings gewöhnst du dich auch schnell an einige Änderungen, du wirst sehen.)
Faustregel: Als Einzelperson 10-20 % vom Nettoeinkommen. (Je nach Familienstand, doppeltem Einkommen, Immobilienkredit, etc.)
Beispielrechnung:
- Monatsnettoeinkommen: 1800 EUR
- Lebenshaltungskosten 300 EUR
- Kindergeld 190 EUR
- Versicherungen 300 EUR
- Mietanteil 600 EUR
- kein Auto
- keine weiteren Besonderheiten
Dann ziehst du noch einmal ca. 100 EUR „Sicherheitsbudget“ ab, falls doch etwas im Monat fällig wird (Apotheke, Geschenke, Restaurant, Fahrradreparatur, etc.) – dann könntest du theoretisch ca. 650 EUR sparen.
Lebenserhaltungskosten genau erfassen
Boah, da staunst du? Wo geht dann das ganze Geld jetzt jeden Monat hin, dass du nichts von dem Überschuss merkst? Wahrscheinlich wurden einfach eine Reihe von Ausgaben hier weggelassen. Der Posten „Lebenshaltungskosten“ etwa beinhaltet hier quasi alles: Hygiene, Handy, Kleidung, Fahrgeld, Fitnessstudio, Kitagebühren, usw.; sämtliche Kosten eben – an dieser Stelle kommt wieder das Haushaltsbuch ins Spiel, wo du wirklich jeden einzelnen in deiner eigenen Lebenssituation Posten erfasst. Anhand dessen kannst du dann deinen individuellen Sparbetrag festsetzen, der übrigens auch nicht jeden Monat gleich sein muss.
Aber: Die Variante „Ich schau, was am Ende des Monats übrig bleibt; das spare ich dann“ funktioniert im Alltag leider nur selten. Effektiver wär es, gleich am Monatsanfang einen Betrag x vom Girokonto zum Beispiel auf ein Tagesgeldkonto per Dauerauftrag übertragen zu lassen. Dann ist es „weg“ / nicht verfügbar und du kommst nicht in die Versuchung, doch noch ranzugehen. Sparen macht Spaß. Du wirst sehen, dass es sich ganz gut anfühlt, mal den Dispo nicht bemühen zu müssen, mehr bewusst zu entscheiden, für was du dein Geld ausgibst, auch unter sozial-ökonomischen und umwelt-freundlichen Gesichtspunkten.
Stolz ist man auf jeden Fall, wenn man am Monats- oder Jahresende das Gesparte zusammenzählt. Und dann entscheidet, was man nun damit anfängt.