Hat euer Baby Probleme beim Einschlafen? Dann versucht es mal mit diesen Geheimtipps unserer Musik-Expertin: Superentspannend – sogar für Eltern!
Unsere Autorin, Saskia Dürr, veranstaltet seit 2013 regelmäßig klassische Live Konzerte für Babys, deren Eltern und Geschwister auf der Krabbeldecke im Konzertsaal. Bei der Auswahl des Programms stellt sie immer wieder fest, dass bestimmte Stücker besonders entspannend auf die kleinen Konzertgäste wirken. Nachdem ihre 8 Klassik-Tipps für Babys zum entspannten Einschlafen ein so großer Erfolg waren und sie jede Menge Nachfragen erhielt, stellt sie euch hier nun ihre 8 Lieblings-Geheimtipps zum entspannten Einschlafen vor. "Alle Einschlaf-Empfehlungen sind bereit von vielen Babys vor meinen eigenen Augen getestet worden", sagt sie. "Ich habe diesmal bewusst etwas unbekanntere Stücke ausgesucht, die man dennoch leicht finden kann."
Gymnopédie Nr. 1 von Eric Satie
Satie schrieb ganz eigenwillige, besondere Musik. Seine Gynmopédie Nr. 1 beruhigt mich immer ganz schnell nach einem aufregenden Tag. Sie erinnert mich an eine immer gleiche Uhr, die große Lebensuhr, vor der alle Aufregung nichts ist, bei deren gleichmäßigem Pendel alles zu Ruhe kommt. Wunderschön und entspannend!
Träumerei von Robert Schumann
Schumann hatte selbst 8 Kinder. Das hört man besonders seinen Kinderszenen auch an. Die Träumerei ist wirklich ein Klassiker zum Einschlafen und Träumen. Ich habe sie selbst schon als ganz kleines Mädchen immer gerne gehört und mich dann sehr gefreut, als ich sie dann auf dem Klavier selbst spielen gelernt habe. Eine kleine Melodie, von der man sich gerne durchs Leben begleiten lässt.
Rêverie von Claude Debussy
Rêverie heißt ja auf Französisch auch Träumerei. Es wird ein bisschen melancholischer und schneller geträumt als bei Schumann, aber auch sehr schön und angenehm plätschernd. Ein bisschen wie ein französischer Film im Vergleich zu einem deutschen, im Vergleich mit der Träumerei von Schumann. Beide auf ihre Weise schön.
Lieder ohne Worte op. 53, Nr. 1 von Felix Mendelssohn
Summen ist auch ok. Für Lieder braucht es ja keine Worte. Mendelssohn hat wirklich schöne leichte Melodien zum Träumen und Entspannen geschrieben. Op. 53, Nr.1 ist so herrlich lebensfroh, man kann sich kleine Kindertänzchen dazu vorstellen, nicht zu wild, einfach so kleine Nebenbei-Tänzchen, wie es ganz kleine Kinder oft spontan und selbstvergessen tun.
Abschiedswalzer von Frédéric Chopin
Chopin hat diesen Walzer eigentlich im Liebeskummer geschrieben für eine Dame, mit der er 2 Jahre heimlich verheiratet war und die dann für immer mit ihrer Familie wieder zurück in ihre Heimat Polen ging. Aber das hört man dem Stück gar nicht an. Es klingt so heiter und auch so beruhigend. Vielleicht hat er einfach ihre schöne, entspannte Beziehung in Musik umgesetzt?
Das Andante aus der kleinen Nachtmusik von Wolfgang Amadeus Mozart
Mozart lieben ja alle Babys. Die kleine Nachtmusik hat auch aufregendere, schnellere Sätze, aber das Andante ist wirklich eine kleine Nachtmusik zum Schlummern. Funktioniert aber auch gut bei Mittagsschläfchen oder anderen Zwischendurchentspannungen.
Pavane de la belle au bois dormant von Maurice Ravel
Übersetzt heißt der Titel: Schreittanz der Schönen im schlafenden Wald – und so hört es sich auch an: die Schöne möchte den schlafenden Wald und uns nicht wecken, erfreut und entspannt uns aber mit einem unaufgeregten Tänzchen, dem wir leider manchmal nicht bis zum Ende folgen können, obwohl es sich lohnen würde.
Intermezzo op. 117, Nr.1 von Johannes Brahms
So ruhig und beruhigend, dass man bereits nach den ersten Takten einschlafen kann. Die Töne streicheln sanft vor sich hin und plätschern einen angenehm in den Schlaf. Herr Brahms verstand sich auf Schlaflieder, ist doch von ihm auch „Guten Abend, gute Nacht“. Das hat meine Mama für mich gesungen und ich singe es jeden Abend für mein Kind. Wenn keine Kraft mehr zum Singen ist, dann lullt uns das Intermezzo op.117, Nr.1 in den entspannten Schlaf.