Kalte Temperaturen, trockene Heizungsluft und Stress sorgen für rissige, raue Hautpartien und spröde Lippen. Oft bleibt zwischen Familienmanagement und Berufsalltag wenig Zeit für ausgiebige Hautpflege. Deshalb haben wir gemeinsam mit der Hautärztin Dr. Patricia Ogilvie für euch fünf Pflegetipps für strapazierte Haut zusammengestellt, die in jedem Alltag Platz finden.
1. Die richtige Reinigung
Bei der abendlichen Reinigung werden Make-Up und Hautschüppchen sanft entfernt, deshalb sollte dieser Pflegeschritt immer Anwendung finden. Denn Make-Up-Reste können die Poren verstopfen und fördern so die Entstehung von Pickelchen. Um der Haut nicht weitere Lipide zu entziehen, sollten Sie auf alkoholhaltige Produkte verzichten und Duft- und Konservierungsstoffe meiden. Letztere sind oft verantwortlich für allergische Reaktionen. Milde, pH-neutrale Waschsyndets und Reinigungslotionen reinigen sanft, ohne die Haut auszutrocknen. Im Anschluss kann ein feuchtigkeitsspendendes Serum oder ein Moisturizer aufgetragen werden, der die Haut mit Pflege versorgt.
2. Olivenöl für sehr trockene Hautpartien
Für Hautpartien, die sehr rau und rissig sind, wie etwa die Ellbogen, ist Olivenöl ein wahrer Wunderhelfer. Es ist reich an Nährstoffen und natürlichen Ursprungs. Massiere das Öl abends sanft ein oder lasse es über Nacht – abgedeckt mit einem fixierten Tuch – einziehen.
3. Reichhaltige Pflege für die Hände
Bei der täglichen Pflege bleiben die Hände oft außen vor und sind deshalb meist besonders trocken und rissig. Der Bereich um die Fingerknöchel und die Nagelhaut können so immer wieder schmerzhaft einreißen, da es der Haut an Feuchtigkeit fehlt. Hier bietet sich eine fetthaltige Creme an, die du so dick auftragen solltest, dass nicht sofort alles in die Haut einzieht. Baumwollhandschuhe gibt es im Drogeriemarkt oder in der Apotheke, so kann die Pflege problemlos über Nacht einwirken. Für ein besonderes Pflegeerlebnis kannst du auch Anti-Aging-Creme verwenden.
4. Spröde Lippen sanft pflegen
Die Lippen sind lediglich mit sehr dünner Haut ausgestattet und können daher Feuchthaltefaktoren nur schlecht speichern. Lippenpflegestifte sind ein bewährter Helfer im Alltag, achte jedoch auf natürliche Inhaltsstoffe, die die Haut nicht reizen. Honig oder reichhaltige Cremes mit Dexpanthenol, die du über Nacht einwirken lassen kannst, helfen bei der Regeneration. Leidest du hingegen oft unter eingerissenen Mundwinkeln, solltest du deine Blutwerte abklären lassen – oft bestehet ein Zusammenhang mit Vitamin- oder Zinkmangel.
5. Schwarzer Tee lindert Hautirritationen
Trockene und strapazierte Haut verliert ihre Schutzbarriere und ist deshalb anfällig für Irritationen. Um diese sanft und wirksam zu behandeln, ist schwarzer unaromatisierter Tee eine natürliche und schonende Lösung. Den Tee aufbrühen und zwanzig Minuten ziehen lassen. Nun kannst du Wattepads oder ein Tuch mit dem Sud befeuchten und anschließend auf die geröteten oder juckenden Hautareale legen. Dank der Gerbstoffe wird die Haut beruhigt und Irritationen klingen ab. Anschließend solltest du eine Feuchtigkeitspflege auftragen.
Wann solltest du einen Dermatologen aufsuchen?
Die richtige Pflege für die Bedürfnisse der eigenen Haut zu finden, ist oft nicht leicht, da diese sich vom Sommer zum Winter hin ändern können. Wenn sich gereizte Haut aber auch mit sorgfältiger Pflege nicht regeneriert oder es deiner Haut in den tieferen Schichten an Nährstoffen fehlt, sind hochwirksame Produkte gefragt. Eine individuelle Beratung zu einer auf deine Bedürfnisse abgestimmten Pflegeserie sowie die Abklärung von Hautkrankheiten, wie Neurodermitis, erhälst du bei deinem Dermatologen.
Die Autorin, Dr. Patricia Ogilvie, ist seit 1995 als Hautärztin tätig. In Ihrer Hautarztpraxis Skin Concept, die Sie 2004 gemeinsam mit Ihrer Schwester eröffnete, steht Sie Ihren Patientinnen bei Fragen und Anliegen rund um die klassische sowie ästhetische Dermatologie, Lasermedizin und dermatologische Kosmetologie zur Verfügung.