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Die Geburt wird in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich erlebt. Vor allem in Afrika, Asien oder den arabischen Ländern ist sie nicht gerade leicht für die Frauen – so gehört es beispielsweise in Thailand oder Afrika zur Tradition, dass die Frauen während der Geburt nicht schreien dürfen. In Afrika werden Frauen oftmals bei dem kleinsten Laut, den sie von sich geben, entweder nicht in die Gemeinschaft der Frauen aus dem Dorf aufgenommen, von den anderen verpönt oder aber sie werden verflucht, weil sie mit ihren Schreien die Ehre der Familie beschmutzen oder selbst „böse Geister“ wecken. Auch die Rituale während der Geburt selbst sind in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich. mama & baby stellt hier einige interessante Riten vor. 

Griechenland

In Griechenland wird bei Geburtsbeginn der Raum nach vorhandenen Knoten abgesucht, denn so der Glaube, diese würden die Geburt verzögern. Zur Geburt selbst setzt sich die Frau auf einen Gebärhocker, die Hebamme hockt vor ihr um das Baby aufzufangen. Nach der Geburt wurde dem Baby ein Zeichen auf die Stirn gemalt, um es vor dem „bösen Blick“ zu schützen. 

Indien

In Indien hat das Thema „Öffnung“ bei der Geburt eine besondere Bedeutung. So wird die Geburt symbolisiert durch die Öffnung von Türen, Haaren, ja sogar den Hemden der Männer und dem Freilassen der Tiere. Dabei werden alle älteren Frauen der Familie zusammengetrommelt um bei der Geburt zu helfen und der Gebärenden den Bauch zu massieren.

Inuit –Völker

Bei den Inuit Stämmen findet die Geburt in einer mit Fellen ausgelegten Höhle statt. Ihr Mann drückt dabei während der Wehen auf ihren Bauch, um dem Kind zu symbolisieren, dass die Geburt beginnen kann. Die nabelschnur wird mit einem Messer durchtrennt und verknotet um die Blutung zu stoppen. Die Plazenta wird den Tieren als Festmahl hingelegt.

Japan 

In Japan ist es Tradition, dass die Mutter leise und ohne Schmerzmittel gebärt. Dabei gelten die Wehenschmerzen als Test dafür, wie die zukünftige Mutter auf ihre Rolle vorbereitet ist. Die gesäuberte Nabelschnur wird in eine extra angefertigte Box gelegt (kotobuki bako), um eine gute Mutter-Kind-Bindung auch in Zukunft zu erhalten.

Mongolei

Hier wird der Bauch der Schwangeren mit einer balsamierten Bärentatze massiert – dieses Ritual soll der Gebärenden die „ Kraft des Tieres“ übertragen und so für eine schmerzfreie Geburt sorgen.

Niger

In vielen afrikanischen Ländern, so auch im Niger, wird viel Wert auf besondere wehenfördende Kräutertees und Heilkräuter gelegt, die die Geburt erleichtern sollen. Zudem werden oftmals heiße Bäder, Wasseranwendungen und ähnliches dafür verwendet um „böse Geister“ zu vertreiben und die Frau allgemein bei Kräften zu halten.

Mexiko 

In Mexiko werden während der Geburt alle Türen und Fenster geschlossen um Mutter und Kind vor eventuellen bösen Geistern zu schützen. Ein spezielles Tuch ( das sogenannte „Robozo“) hilft dabei sowohl bei der Geburt und wird auch zur Schmerzlinderung eingesetzt.

Guatemala 

In Guatemala bekommen Schwangere zur Wehenförderung ein ganz besonderes Gemisch gebraut: In Bier gekochte rote Zwieben! Nach der Geburt soll die Frau traditionell 24 Stunden mit süssem Brot, heisser Schokolade und Kamillentee im Bett bleiben. 

Brasilien 

In vielen alten Naturvölkern aus Brasilien ist es Tradition, dass sich die zukünftigen Väter nicht mehr anstrengen dürfen, so sollen sie beispielsweise keine Schwerter mehr tragen und in ihren Gedanken nur noch bei ihrem Baby sein. Dieser Brauch ist bei sehr vielen brasilianischen Völkern des Amazonas Gebietes verbreitet. Um sich mit dem Geburtsschmerz ihrer Frau zu solidarisieren, fügen sich viele Männer selbst eine Wunde mit ihrem Messer zu.