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Sandra F. ( Name von der Redaktion geändert) ist seit Geburt herzkrank. Und nun ist sie schwanger. Ihr behandelnder Gynäkologe rät ihr zu einem Kaiserschnitt, da die Geburt wahrscheinlich zu belastend für ihr Herz sein könnte. Sicher wisse man das nicht, da es bisher noch nicht eine derartige Belastung für ihr Herz gegeben hat. Sandra F. muss regelmäßig zur Kontrolle gehen, kommt aber bisher gut mit ihrer Krankheit zurecht und ist in der Lage, ein ganz normales Leben zu führen. Allerdings würde sie ihr Kind am liebsten auf natürlichem Wege auf die Welt bringen. Mit der relativ neuen Möglichkeit der „Kaisergeburt“, entwickelt von Prof. Dr. Henrich von der Charité Berlin, ist dies eventuell sogar möglich.

Was ist die Kaisergeburt?

Prof. Dr. Henrich ist der sogenannte Erfinder dieser Methode: er brachte sie aus Australien mit, wo sie ursprünglich von Nick Fisk entwickelt wurde, und etablierte sie seit 2012 an der Charité. Was passiert bei der Kaisergeburt? So wie bei der klassischen Kaiserschnitt Geburt bekommt die Frau eine PDA (Periduralanästhesie) um die Schmerzen der Operation zu lindern. Der große Unterschied: Das OP-Tuch wird zur Seite geschoben, so dass die Mama das Baby sofort sehen kann, sobald es vom Arzt aus dem Bauch gehoben wird. Außerdem wird das Baby gleich im Anschluss – im Gegensatz zu dem herkömmlichen Vorgehen – auf die Brust von der Mama gelegt. Beim klassischen Kaiserschnitt wird das Baby von der Hebamme sofort mitgenommen und untersucht. So kann dem Baby mitunter in den ersten wichtigen Minuten, in dem es auf der Welt ist, die körperliche Nähe fehlen. Bei der Kaisergeburt kann das Baby sogleich Mamas Nähe spüren und bekommt damit –wie bei einer natürlichen Geburt, gleich in den ersten Minuten die Geborgenheit, die es braucht. Der Vater bekommt auch die Möglichkeit, wenn er es möchte, die Nabelschnur durchzutrennen. Im Abschluss wird das OP-Tuch wieder heruntergelassen und die Operationsnarbe versorgt.

Wann ist eine Kaisergeburt möglich?

Sobald ein zu hohes Risiko ausgeschlossen werden kann, beispielsweise bei einer Frühgeburt oder einer komplizierten Lage des Babys im Mutterleib, kann theoretisch eine Kaisergeburt gemacht werden. Das Vorgehen wird mit den Eltern im Vorfeld gut abgesprochen und es ist auch jederzeit möglich, den Vorgang während dessen wieder abzubrechen, wenn sich die Eltern doch nicht wohlfühlen sollten. So haben manche Eltern vielleicht Angst, dass sie die Bauchwunde sehen könnten. Die Kaisergeburt ist gerade für Frauen wie Sandra F. eine super Methode, zumindest das Gefühl zu haben, eine „normale Geburt“ erleben zu dürfen, trotz ihrer Vorerkrankung.

Vorteile der Kaisergeburt

Wie bereits erwähnt, können Mutter und Kind sich gleich nach der Geburt über Körperkontakt beschnuppern und kennenlernen. Das stärkt gleich von Anfang an die Mutter-Kind Bindung und man sagt, dass es auch das Urvertrauen stärkt. Zudem kommen die ausgeschütteten Glückshormone Oxytocin, die bei Hautkontakt entstehen der Gebärmutter-Rückbildung und dem Stillen sehr zugute. Laut Prof. Dr. Henrich stärkt eine frühe Mutter-Kind Bindung auch die spätere psychische Verfassung eines Kindes und soll vor Niedergeschlagenheit oder Zuviel Schreien schützen.

Risikofaktoren 

Bei allen Vorteilen darf man natürlich nicht vergessen, dass auch die Kaisergeburt nach wie vor eine Operation ist und damit natürlich mit gewissen Risiken verbunden ist. Kritik gibt es insbesondere von Hebammen: diese befürchten einen zu großen Trend um die Kaisergeburt. So könnten sich in Zukunft immer mehr Frauen freiweillig zu dieser Art der Geburt entscheiden, auch wenn sie keine Vorerkrankungen mitbringen. Die Aussicht auf eine geplante Geburt würde immer mehr Frauen zu dazu bewegen, sich den Risiken einer Operation zu unterziehen. Die Kaiserschnitt Rate in Deutschland liegt bereits jetzt bei etwa 20 %.

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