Babys leiden viel stärker als Erwachsene, wenn ihre Nase verstopft ist. Sie trinken schlechter, schlafen schlecht und haben einen trockenen Hals. Zudem kann ein verstopftes Näschen dazu führen, dass die Nasenschleimhaut austrocknet und gereizt ist, was wiederum zu kleinen Wunden in den Nasenlöchern führt. Wichtig ist daher, die Nase des Kleinen sauber zu halten.
Eine verstopfte Nase oder Schnupfen wird auch akute oder infektiöse Rhinitis genannt. Verursacht wird sie durch eine entzündete Nasenschleimhaut als Folge einer Ansteckung mit einem der vielen Erkältungsviren. Da das Abwehrsystem von Kindern noch nicht optimal funktioniert, sind sie häufig für diese Art Viren sehr anfällig und können relativ stark darauf reagieren. Meistens haben sie daher nicht nur einen Schnupfen, sondern sind richtig erkältet.
Wie wird der Virus übertragen
Erkältungsviren verbreiten sich leicht über die Luft. Diese so genannte Tröpfcheninfektion erfolgt vor allem dann, wenn sich viele Menschen auf engem Raum und in schlecht ventilierten Räumen aufhalten (beispielsweise in Kindertagesstätten). Der Virus kann aber auch über die Hände übertragen werden. Ein erkältetes Kind fasst sich an die Nase und berührt anschließend beispielsweise ein Spielzeug, das anschließend von einem anderen Kind angefasst wird. Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, kannst du deinem (schon etwas größeren) Kind beibringen, beim Niesen oder Husten die Hand, oder noch besser die Ellbogenbeuge, vor den Mund zu halten und sich regelmäßig die Hände zu waschen. Übrigens: Kleine Kinder sind im Durchschnitt etwa sechsmal pro Jahr erkältet!
Symptome
Die Schleimhaut im Hals-Nasenbereich produziert normalerweise Feuchtigkeit und etwas Nasensekret. Wenn die Schleimhäute sich jedoch entzünden, schwellen sie an und produzieren übermäßig viel Nasensekret (sprich Schleim oder Schnodder). Der Schleim kann aus der Nase oder auch nach hinten in die Kehle laufen. Das schleimige Sekret kann von gelber oder grüner Farbe sein. Häufig kommen zum Schnupfen ein entzündeter Hals, rote Augen und Hustenanfälle hinzu, da durch die Entzündung die Schleimhäute gereizt sind. Es entsteht ein Nies- und Hustenreiz.
Auch die Stimmbänder können in Mitleidenschaft gezogen werden und entzündet sein, wodurch Heiserkeit entsteht. Der Hals-Nasen-Bereich steht über die sogenannte Eustachiusröhre mit dem Mittelohr in Verbindung. Eine Erkältung kann daher auch zu Ohrenschmerzen oder sogar zu einer Mittelohrentzündung führen. Dass dein Kind Ohrenschmerzen hat, kannst du daran erkennen, dass es sich über die Ohren reibt. In diesem Fall solltest du unbedingt zum Kinderarzt gehen. Kleine Kinder oder Babys können bei einer Erkältung auch durchaus Fieber haben. Eine Kiefern- oder Nasennebenhöhlenentzündung kommt bei kleinen Kindern nicht vor, da diese noch nicht vollständig entwickelt sind.
Näschen sauber halten
Gegen die Erkältung an sich kannst du nur wenig oder eigentlich gar nichts machen. Glücklicherweise geht sie meistens innerhalb einer Woche vorbei. Allerdings kannst du deinem Kind helfen, indem du die Symptome milderst. Das Wichtigste dabei ist, das kleine Näschen sauber zu halten, denn dein Baby kann seine Nase noch nicht selbst putzen. Versuche es auch mit Nasenspray oder –tropfen die deinem Baby helfen werden, wieder freier zu atmen.
Natriumchlorid ist die chemische Bezeichnung für Kochsalz. Eine Kochsalzlösung mit ca. 8 mg Salz pro ml Wasser wird physiologische Kochsalzlösung genannt. In dieser geringen Konzentration reizt die Lösung Haut und Schleimhäute nicht. Drogerien und Apotheken bieten extra Nasensprays für Babys und Kleinkinder an. Andere Produkte sind für Kinder unter 2 Jahren meist nicht geeignet.
Die Kochsalzlösung reinigt die Nase, wodurch dein Kind wieder besser atmen kann. Auch kleine Verkrustungen rund um das Näschen lassen sich mit der Kochsalzlösung einfach entfernen. Am besten träufelst du vor dem Schlafengehen (also auch vor dem Mittagsschlaf) oder eventuell auch öfter, ein paar Tropfen in jedes Nasenloch. Häufig hilft auch feuchte Luft oder Wasserdampf. Du kannst dich beispielsweise mit dem Baby neben die dampfende Dusche setzen oder, wenn dein Kind schon etwas älter ist, einen Inhalator verwenden.
Auch mit einem Nasensauger kannst du deinem Kind zu einer freieren Nase zu verhelfen. Verschiedene Ausführungen sind in jeder Apotheke oder Drogerie erhältlich. Achte darauf, dass du den ballonförmigen Sauger eindrückst, bevor du die Spitze in das Nasenloch des Babys einführst, ansonsten bläst du Luft in die Nase und das findet dein Baby mit Sicherheit nicht so toll.
Was du sonst noch tun kannst
Auch mit einem sanften Erkältungsbalsam kannst du deinem Kind die Atmung erleichtern. Achte darauf immer einen speziellen Erkältungsbalsam für Babys und Kleinkinder zu verwenden. Er enthält kein Menthol, das für kleine Kinder nicht geeignet ist. Denke auch daran, dass dein Kind durch die laufende Nase und die tränenden Augen mehr Flüssigkeit als gewöhnlich verliert. Ausreichend trinken ist daher sehr wichtig. Lieber ein paar Mal öfter, dafür aber kleinere Mengen anbieten. Denn mit verstopfter Nase wird das Trinken für dein Baby etwas schwieriger sein.
Grün-gelber Schleim
Wenn dein Kind noch keine sechs Jahre alt ist und das Nasensekret aus grün-gelblichem Schleim besteht, könnte es sich um eine bakterielle Infektion handeln. Häufig ist dann die Rachenmandel entzündet. Sie befindet sich über dem Gaumen hinter der Nase, rechts und links davon beginnt die eustachische Röhre. Bei Kindern über 6 Jahren deutet der grünlich-gelbe Schleim meistens auf eine Nebenhöhlenentzündung hin. Ist die Rachenmandel häufig entzündet, kann der der Kinder- oder HNO-Arzt empfehlen, sie entfernen zu lassen. Je jünger das Kind, desto weniger schnell wird operiert, doch ein Mindestalter gibt es für diese Operation im Prinzip nicht. Die Rachenmandel wird mit einem speziellen Instrument entfernt, allerdings kann sie bis zum achten Lebensjahr nachwachsen und erneut für Probleme sorgen.
Wann ist ein Arztbesuch nötig?
Bei einer normalen Erkältung ist ein Arztbesuch mit deinem Kind (normalerweise) nicht erforderlich. Sie klingt von selbst ab, auch wenn das Husten, Niesen etwas andauern kann und auch die Nase noch eine Zeitlang läuft. Wenn zur Erkältung allerdings Symptome wie Atemnot, ein pfeifendes Atemgeräusch oder Benommenheit auftreten oder dein kleiner Spatz schlecht trinkt (weniger als die Hälfte der üblichen Menge), solltest du mit ihm zum Kinderarzt gehen. Auch wenn ein eventuelles Fieber bei Babys länger als 24 Stunden anhält (oder bei Kleinkindern länger als drei volle Tage), ist ein Arztbesuch sinnvoll. Zurückkehrendes Fieber ist ebenfalls ein Grund dafür, mit deinem Kind zum Arzt zu gehen.
Fazit
Ein Schnupfen geht in der Regel schnell wieder vorbei. Falls dies nicht der Fall ist oder dein Kind zu bestimmten Zeiten regelmäßig eine verstopfe Nase hat, handelt es sich wahrscheinlich um eine allergische Rhinitis. Dazu gehört beispielsweise Heuschnupfen. Auch bei rezeptpflichtigen Medikamenten kann eine Rhinitis häufig als Nebenwirkung auftreten. Wenn du vermutest, dass dein Kind unter einer allergischen Rhinitis leidet, solltest du dich an deinen Kinderarzt wenden.
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