Kinderfüße haben besondere Ansprüche. Vor allem Babyfüße sind speziell und nicht mit denen Erwachsener zu vergleichen. Darauf müsst ihr achten.
Sie sind nicht nur sehr viel kleiner, sondern vor allem eines: weicher! Nicht allein die Haut ist dünner, gerade Sehnen und Knochen sind noch nicht ausgebildet und ausgehärtet. Deshalb benötigen Babyfüße keines beziehungsweise irgendwann ganz individuelles Schuhwerk.
Babyschuhe sollen sich dem Fuß anpassen
Generell bin ich ein Freund von Second Hand Kleidung. Doch bei Schuhen solltet ihr genau hinschauen: Schuhe passen sich nach einer gewissen Tragedauer der Fußform an. Das bedeutet, dass ein eingetragener Schuh nicht unbedingt an einen anderen Fuß passt. Denn der Schuh soll sich ja dem Körperteil anpassen – nicht umgekehrt. Das heißt, ein Fuß benötigt seinen eigenen (Schuh-)Raum, um sich optimal entwickeln zu können.
Jedes Kind hat eine einzigartige Fußform
Viele Eltern oder Verwandte meinen es gut und kaufen bereits im Babyalter feste Schuhe. Die schönsten und begehrtesten Marken sehen natürlich im Winzig-Format umso niedlicher aus. Aber leider tut man dem Kind damit keinen Gefallen. Die Füße sind noch ganz anders geformt als unsere: Manchmal ist die Fußsohle bei Babys sogar noch dicker als der Fußrücken. Bis zum zweiten Jahr wächst der Fuß um bis zu drei Größen in zwölf Monaten – das sind gravierende Veränderungen am Babykörper. Ständig neue Schühchen zu kaufen geht dann nicht nur ins Geld, es ist auch schlicht unnötig. Zu dieser Zeit ist es am besten, gänzlich auf Schuhwerk zu verzichten.
Dicke Socken genügen – und kosten auch viel weniger
Wenn es kalt ist, genügen dicke Socken oder Puschen. Auch im Tagesverlauf ändert sich nämlich die Fußform – zu früh getragene Schuhe können Fehlformungen begünstigen, statt zu stützen, wie manche Eltern annehmen. Der Fuß wird in eine Form gepresst – kann sich nicht entsprechend entfalten und entwickeln, denn dazu gehört vor allem die Möglichkeit, sich frei bewegen zu können. (Achtung, auch Socken können zu eng sein, bitte darauf achten, dass das Füßchen nicht „bandagiert“ ist, sondern luftig umschlossen.) Praktisch – anfangs kommst du also ganz ohne den Schuhkauf aus; dicke Socken kosten nicht viel. Hier kann gespart werden – um später dann richtig gute, vor allem aber individuell passende Schühchen zu erstehen.
Und wenn sie mobil werden …
Auch wenn die Babys krabbeln ist es noch zu früh für Schuhe. Sie sind auf das sensomotorische Empfinden angewiesen; sie müssen direkten Bodenkontakt haben. Wenn möglich immer barfuß bewegen; auf einer rutschfesten Unterlage.
Die ersten Schuhe
Erst wenn das Kind wirklich beginnt, selbstständig zu laufen, werden die ersten Schuhe angeschafft. Mit weicher Sohle, die biegsam alle Bewegungen mitmacht, auch wenn man sie querdreht. WMS-Schuhe, diese sind in den Modellen W (weit), M (mittel) und S (small) erhältlich, gewährleisten eine perfekte Paßform – je nach Fuß. Wie wir Erwachsene haben Babys schmale oder breitere Füße. Dieses System, Qualitätssiegel für Kinderschuhe des Deutschen Schuhinstitutes, bezeichnet eine Lizenz, die geschultes Personal in den Läden und ein WMS-Fußmessgerät voraussetzt.
Kein Geld zum Fenster hinauswerfen Plastik-Billig-Standgrößen-Schuhe gehören nicht an die Füße von Kleinkindern. Lieber ein gutes Paar kaufen als mehrere schlecht sitzende, in denen das Kind eventuell sogar aufgrund unpassender Materialien oder fehlender Belüftungssysteme Hautreizungen bekommt. Die meisten Schuhe aber werden leider zu klein gekauft.
Worauf ihr beim Schuhkauf achten müsst
Der Schuh sollte einen ausreichenden Schubraum haben, sprich der Fuß muss sich etwa 8 Millimeter hin- und herbewegen können. Weder Absatz noch Sohle dürfen den Fuß in eine bestimmte Stellung manövrieren. Wenn das Kind schließlich rennen und springen kann, können die Sohlen ruhig fester werden. Der Schaft muss Halt geben, das Material atmungsaktiv sein. (Vielgetragene) Schuhe wie gesagt bitte nicht weiter“vererben“, denn die einmal angenommene Form, der Grad des Schuhs, kann einen anderen Kinderfuß in eine bestimmte Position zwingen, was nicht förderlich ist. Flip Flops sind nicht für Kids geeignet (der Zehenbereich sollte auch bei Sandalen und co. immer geschützt sein.)
Tipp: Wann immer es geht barfuß laufen lassen: Das schont den Schuhgeldbeutel und ist in jeder Hinsicht empfehlenswert für eine gesunde Entwicklung der Kinderfüße. Ansonsten genügen im Kindergartenalter auch zwei Paar gute Schuhe – entsprechen der Jahreszeit; diese beiden Paar kann das Kind abwechselnd tragen.