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Selbstbestimmt zu Hause gebären, unter welchen Umständen ist das überhaupt möglich? Entgegen der zahlreichen Bedenken und Einschränkungen entscheiden sich viele Frauen dafür – und sind begeistert!

Nach Angaben des Deutschen Hebammenverbands werden jährlich rund 3800 Kinder zu Hause geboren.  Zahlreiche Hebammen spezialisieren sich zu 100 Prozent auf Hausgeburten. Es ist eben etwas ganz besonderes, das Kind selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zur Welt zu bringen. Aber was bedeutet das tatsächlich? Wir haben nachgefragt.

Franziska Petersen begleitet als Doula seit eineinhalb Jahren andere schwangere Frauen bei der Geburt und im Wochenbett. Sie ist selbst zweifache Mutter, brachte das erste Kind in den USA im Krankenhaus zur Welt, beim zweiten entschied sie sich zu einer Wassergeburt zu Hause  – und hat es nicht bereut.

Für wen kommt eine Hausgeburt in Frage?

Zuerst einmal muss man es sich selbst zutrauen. Alles andere klärt dann die Hebamme ab. Es gibt einen dicken Katalog mit Ausschlusskriterien. Tatsächlich dürfen dann wirklich nur diejenigen Frauen zu Hause gebären, bei denen absolut kein Risiko vorliegt und deren Schwangerschaft ohne Komplikationen verlaufen ist.

Warum haben Sie sich bei der ersten Geburt fürs Krankenhaus entschieden?

Damals haben wir in den USA gelebt und ich wusste nicht genug. Nach meinem damaligen Wissen, war es eine Traumgeburt, ich habe gleich eine PDA bekommen und hatte überhaupt keine Schmerzen. Nur danach, da wurde ich von einer Welle von Dokumenten überflutet, das nahm dem Erlebnis seinen ganzen Zauber. Es wirkte einfach nur bürokratisch. Deshalb  habe ich dann während meiner zweiten Schwangerschaft zurück in Deutschland überlegt, ob das nicht auch anders geht.

Wie waren die Reaktionen auf ihren Wunsch nach einer Hausgeburt?

Mein Mann stand hinter mir, der meinte: du schaffst das und auch von ärztlicher Seite stand meinem Wunsch nichts entgegen. Ich hatte geteilte Vorsorge, wurde als zu 50 % von einem Frauenarzt, zu 50 % von einer Hebamme betreut.

Wie verlief die Geburt?

Ich war schon bei 40 Wochen plus 2 angelangt und entsprechend frustriert,  meine erste Tochter war schließlich 2 Wochen vor dem errechneten Termin auf die Welt gekommen. Aber laut Frauenarzt war alles okay, genug Fruchtwasser, etc. Und auch die Hebamme meinte ich solle ruhig noch eine Woche warten. Also war ich entspannt in mir als es los ging und für die ersten 8 Stunden der Wehen im Verdrängungsmodus. Meinen Mann beruhigte ich damit, dass es ja noch gar nicht richtig weh tue. Dann haben wir trotzdem schon mal den aufblasbaren Geburtspool aufgestellt.

Woher bekommt man denn einen Geburtspool?

Also, das kann man online kaufen. Ich habe ihn allerdings ausgeliehen von einer anderen Frau in unserem Kreis. Unser Hebamme,  Cornelia Enning,, hat sich auf Wassergeburten spezialisiert. Sie macht das schon seit vielen Jahrzehnten und ihr ist es besonders wichtig, die Frauen zusammenzubringen. Das ist natürlich sehr schön, für uns Frauen und für die Kinder später, die zusammen aufwachsen. Manche Frauen haben aber auch eine Badewanne, die groß genug ist.

Und wie verlief die Geburt?

Unkompliziert. Tatsächlich kam die Hebamme nach der Geburt, wir haben sie viel zu spät angerufen.

War Ihre Familie dabei?

Ja, mein Mann war natürlich wach und meine Tochter ist um kurz nach 6 Uhr aufgewacht, da war ich schon im Pool. Mein Mann hat ihr ein Glas Milch in die Hand gedrückt und sie hat die letzte halbe Stunde miterlebt, relativ unbeteiligt, über das neue Baby hat sie sich dann aber sehr gefreut. Für den Fall, dass sie nicht bleiben wollte, war der Patenonkel auf Abruf bereit. Wir hatten sie aber gut vorbereitet, dahingehend, dass so eine Geburt natürlich anstrengend ist und die Mama schon mal laut werden kann oder grantig wird.

Und, wurden Sie laut?

Nein, es war nicht so schmerzhaft. Mittlerweile glaube ich, dass die Einstellung zur Geburt einen großen Einfluss auf die Geburt selbst hat. Vor der Geburt meiner ersten Tochter in den USA hat meine Schwiegermutter, die dort eine Entbindungsklinik leitet, mir immer nur von all den möglichen Komplikationen erzählt und meine eigene Mutter hat auch immer nur davon gesprochen wie schwer meine eigene Geburt war. Also war mein Adrenalin-Spiegel entsprechend hoch, ich habe gleich eine PDA bekommen und die Presswehen überhaupt nicht gespürt. Bei meiner selbst gewählten Hausgeburt habe ich mich deshalb auf die Herausforderung gefreut. Und obwohl die Geburt doppelt so lange gedauert hat, habe ich sie als weniger anstrengend empfunden.

Lag das auch am Wasser?

Das Wasser hat gut getan. Ich war insgesamt zwei Stunden im Pool. Außerdem half mir die Vorbereitung durch meine Hebamme, die uns verschiedene Techniken für die Geburt beigebracht hat, zum Beispiel Aqua-Breathing. Dazu atmet man tief über der Wasseroberfläche ein und dann unter Wasser wieder aus. Dieser Wasserwiderstand hilft dabei, dass man nicht in eine ungünstige Atmung verfällt. So vergeudet man seine Energie auch nicht mit Tönen. Eine gute Vorbereitung auf eine Wassergeburt ist wichtig, denn das erhöht die Wahrscheinlichkeit einer tatsächlichen Entbindung im Wasser.

Kühlt das Wasser nach einer Weile nicht auch ab?

Ach, nicht so schnell, und wenn, dann schöpft man einfach ein paar Eimer ab und füllt heißes Wasser nach.

Würden Sie anderen Frauen eine Wassergeburt empfehlen?

Unbedingt! Statistisch gesehen verlaufen Wassergeburten mit deutlich weniger Eingriffen. Den ultimativen Vorteil sehe ich daran, dass die Frau im Geburtspool einen geschützten Raum für sich hat, sie kann ganz in ihrer eigenen Welt sein. Auch die Schwerelosigkeit im Wasser tut gut und außerdem dehnt sich durch das warme Wasser das Gewebe. Alles wird geschmeidig und weicher.

Ein weiterer Vorbehalt gegen Wassergeburten ist ja die mögliche Infektionsgefahr. Wie stehen Sie dazu?

Tatsächlich habe ich eine Studie im Internet gefunden, die belegt, das den an Land geborenen Babys häufiger Antibiotika verabreicht werden müssen, wie den Wasserbabys (Thöni Albin: Gebären im Wasser). Auch die Atmung  wird nicht behindert. Der Atemreflex setzt ja erst ein, wenn die Kinder die Luft spüren.

Was passiert mit der Nachgeburt?

Die durfte ich unter Aufsicht meiner Hebamme auch im Wasser gebären. Sie hat aber auch schon sehr viel Erfahrung. Meist werden die Mütter zur Nachgeburt aus dem Wasser gebeten, denn es lässt sich im vorab immer schlecht abschätzen, wie viel Blut die Frauen dabei verlieren.

War die Wassergeburt auch eine gute Erfahrung für Ihr Baby war?

Ja, ich denke schon, das Wasserbabys entspannter ankommen. Sie gleiten ja vom Element Wasser in der Gebärmutter ins Wasser im Pool und haben erst mal einfach nur mehr Platz und werden nicht gleich von einem Schwall kalter Luft empfangen.

Glauben Sie, dass ihr Baby jetzt das Element Wasser ganz besonders liebt?

Das interpretiert man natürlich gerne hinein, aber das ist völlig subjektiv. Alle Kinder lieben irgendwann mal das Wasser. Aber ich habe schon das Gefühl, das mein zweites Kind entspannter zur Welt gekommen ist und auch so einfach gelassener ist. Das kann aber natürlich auch einfach an der Persönlichkeit liegen.