Schwangerschaftsdiabetes. Die Diagnose ist für viele werdende Mütter ein Schock. Viele Fragen stehen im Raum. Welche Auswirkungen hat die Diagnose auf die letzten Schwangerschaftswochen? Bleibt der Diabetes bestehen? Wie sieht die medizinische Behandlung aus? Ist mein ungeborenes Kind in Gefahr?
Wissenswertes über Gestationsdiabetes
Bei dieser Form spricht man von einer gestörten Glukosetoleranz. In der Schwangerschaft kommt es zu einem Anstieg an Hormonen, dadurch wird mehr Insulin benötigt. Diese benötigte Menge an Mehr-Insulin kann die Bauchspeicheldrüse (der Pankreas) nicht produzieren. Der Blutglukosespiegel im Blut steigt an. Bei diesem Diabetes Typ ist ebenfalls wie auch bei Typ 1 und Typ 2 Diabetes eine Insulintherapie notwendig. Die Erkrankung verläuft im Gegensatz zu Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2 meist ohne Symptome. Auch aus diesem Grund, ist es unbedingt erforderlich den Glukosetest, auch Zuckertoleranztest genannt, durchführen zu lassen! Nach der Schwangerschaft sinkt der erhöhte Hormonspiegel und eine normale Menge an Insulin wird benötigt und produziert. Eine Frau, die während einer Schwangerschaft an Diabetes erkrankt, hat ein höheres Risiko, erneut an Diabetes zu erkranken.
Der Zuckertoleranztest gibt Sicherheit
Etwa zwischen dem 6. und dem 7. Schwangerschaftsmonat ist im Zuge der Mutterkindpass-Untersuchung ein Zuckertoleranztest vorgesehen. Dieser kann beim Hausarzt oder in einem Labor durchgeführt werden. Eine Zuckerlösung wird auf nüchternen Magen getrunken, dann wird jede Stunde der Blutzuckerwert überprüft. (Dauer 2 Stunden)
Werte
Der Nüchternwert sollte im Bereich 70-110mg/dl liegen, in den folgenden Stunden, während des Tests sollte der Blutzuckerwert nicht höher als 140mg/dl sein. Dies entspricht einem normalen Wert. Liegt der Wert darüber, erfolgt ein Gespräch mit dem behandelten Arzt, denn es handelt sich vermutlich um Schwangerschaftsdiabetes. Steht die Diagnose fest, so erfolgt eine sofortige stationäre Aufnahme im Spital und die Behandlung beginnt. Die gute Nachricht: Schwangerschaftsdiabetes verschwindet in den meisten Fällen nach der Geburt des Kindes. Die Werte normalisieren sich wieder.
Sicherheit für das Ungeborene
Für das Ungeborene kann der Schwangerschaftsdiabetes Folgen haben. Die Bauchspeicheldrüse des Babys produziert sehr große Mengen an Insulin. Das Hormon Cortisol, dass die Entwicklung der kindlichen Organe fördert, wirkt entgegen. Leber und Lungen können zu Schaden kommen. Das Insulin als Wachstumshormon macht das Kind groß und schwer. Oft wird in diesem Fall ein Kaiserschnitt vorgenommen, um Geburtskomplikationen zu vermeiden.
Übersicht über die Wirkung von Zucker im Blut!
(Anstieg von Insulin im Blut)
- Traubenzucker (Glukose), Haushaltszucker, Apfelsaft, Limonaden -> schießen ins Blut
- Mehlprodukte, Brot, Kartoffeln, Reis -> strömen ins Blut
- rohes Obst -> fließt ins Blut
- Milchprodukte, Topfen mit Obst -> tropfen ins Blut
- VK Produkte, rohes Gemüse, Frischkost Salate, Hülsenfrüchte, Haferkleie -> sickern ins Blut
Komplexe und einfache Kohlenhydrate
- Komplexe Kohlenhydrate haben einen positiven Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Man unterscheidet komplexe Kohlenhydrate von einfachen Kohlenhydraten. Zu den Komplexen zählen Vollkorn, Roggen, Gerste, Hafer, Mais, Reis und dunkle Teigwaren. Komplexe Kohlenhydrate sollten am Häufigsten mit der Nahrung aufgenommen werden. Sie liefern dem Körper neben der Energie auch wichtige Nährstoffe, Mineralstoffe und Spurenelemente, machen lange satt und wirken sich positiv auf den Stoffwechsel aus.
- Zu den einfachen Kohlenhydraten gehören Weißmehl, Schokolade und Süßspeisen. Einfache Kohlenhydrate lassen den Blutzucker rasch ansteigen und im selben Tempo wieder abfallen. Diese weisen keine lange Sättigung auf und liefern nur für kurze Zeit Energie.
Köstliche Rezeptideen: Kürbiscremesuppe
- 4 Portionen à 0 BE
- 600 g Kürbis, gewürfelt
- 800 ml Gemüsesuppe
- 250 ml Magermilch
- Dille
- Salz & Pfeffer
Kürbis in der Suppe weich dünsten. Milch dazugeben und aufkochen lassen. Suppe mit dem Mixstab fein pürieren und abschmecken. Mit gehackter Dille bestreut servieren.
Dinkelschrotsuppe
- 4 Portionen à 1 BE
- 80 g Zwiebeln
- 10 g Öl, 60 g Karotten
- 60 g Dinkelschrot
- 800 ml Gemüsesuppe
- Salz & Pfeffer,
- Kräuter (Schnittlauch, Petersilie)
Fein geschnittene Zwiebeln in Öl anrösten, die geriebenen Karotten und Dinkelschrot beigeben und kurz durchrösten. Mit Gemüsesuppe aufgießen und verkochen lassen. Würzen und mit Schnittlauch oder Petersilie bestreut servieren.
Gemüselaibchen
- 4 Portionen à 2 BE
- 500 g gemischtes Gemüse (frisches oder TK Gemüse). Frisches Gemüse wäre von Vorteil!
- 100 g Zwiebeln, 100 g Champignons, 10 g Öl
- 490 g Kartoffeln
- 2 Eier
- frische Kräuter, Gewürze
- Salz & Pfeffer
Gemüse in Salzwasser dünsten. Zwiebeln in Öl anrösten und blättrig geschnittene Champignons beigeben, weich dünsten, bis die Flüssigkeit reduziert ist. Kartoffeln kochen, schälen und passieren. Eier, Gemüse und Kartoffeln der Champignonmasse beigeben und würzen. Laibchen formen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und bei 220 °C backen.
Tipp: Mit einem selbst zubereiteten Joghurt-Kräuterdip schmecken die Laibchen noch besser! (Immer pasteurisiertes Joghurt wählen!)
Vollkorn-Spinat-Palatschinken
- 4 Portionen à 3 BE
- 160 g Weizenvollkornmehl, 2 Eier, 1 Prise Salz
- 500 ml Magermilch, 20 g Öl zum Ausbacken
- 250 g Champignons, 40 g Zwiebeln, etwas Knoblauch, 5ml Öl
- 300 g Tiefkühl-Blattspinat oder frischer Blattspinat (gut gesäubert, 300 g Schafskäse
- 40 g Weizenvollkornmehl, 250 ml Magermilch
- 250 g passierte Tomaten, 2 EL Tomatenmark
- Salz & Pfeffer
- etwas Muskatnuss
- Oregano, Basilikum
So geht's:
- Aus Mehl, Eiern, Milch und Salz einen Palatschinkenteig bereiten und ca. ½ Stunde rasten lassen. Inzwischen Champignons putzen, waschen und in dünne Scheiben schneiden. Zwiebeln und Knoblauch fein hacken und in 1 TL Öl goldgelb rösten, Champignons dazugeben und mitrösten, Spinat ebenfalls dazugeben. Schafskäse in Würfel schneiden und unter die Champignon-Spinat-Mischung geben.
- Masse mischen, dann mit Salz und Knoblauch abschmecken.
- Für die Sauce das Mehl mit einem Schneebesen in die kalte Milch einrühren. Passierte Tomaten in einem Topf erhitzen, Tomatenmark dazugeben, das Mehl-Milch-Gemisch ebenfalls zufügen und unter ständigem Rühren einige Minuten verkochen lassen. Mit Salz, Pfeffer, Oregano, Basilikum und Muskatnuss würzen.
- Aus dem Teig 8 Palatschinken backen, mit der Spinat-Käse-Fülle bestreichen, einrollen und in eine Auflaufform schichten.
- Mit der Sauce übergießen und im vorgeheizten Backrohr bei 180 °C ca. 30 Minuten überbacken.