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Oxytocin gilt als Glücks- und Liebeshormon schlechthin: Wir verraten euch wie es wirkt und wie ihr seine Wirkung positiv unterstützten könnt.​​

1) Oxytocin wirkt beruhigend und Wehen-fördernd

Sobald die Wehen einsetzen werden dein Gehirn, und auch das Gehirn deines Babys mit Oxytocin überflutet. Die Wirkung: dein Blutdruck und dein Puls beruhigen sich, du bist weniger ängstlich und aufgeregt und kannst dich voll auf das Geburtserlebnis konzentrieren. Auch Mutter-Kind-Bindung und Liebe werden auch durch die Oxytocin-Flut positiv beeinflusst.

2) Papas, so könnt ihr helfen: Stress vermeiden

Oxytocin und Wehen stehen in unmittelbarem Zusammenhang. Ist die Frau geburtsbereit, löst das Hormon die Wehen aus. Steht die Gebärende aber unter Stress, führt das zu einer Adrenalin-Ausschüttung, was die Oxytocin-Abgabe vermindert. Im schlimmsten Fall kann das dazu führen, dass die Wehen schwächer werden oder ganz abebben.

Gut zu wissen: Nach einem Kaiserschnitt oder einer Epiduralanästhesie befindet sich erwiesenermaßen weniger Oxytocin im Blut. Diese Eingriffe sollten deshalb wenn möglich nach dem Wehenbeginn vorgenommen werden. Denn der Oxytocin-Spiegel wirkt sich direkt auf die Mutter-Kind-Bindung und das Stillen aus.

Eure Partnerin ist euch jetzt dankbar, wenn ihr:

  • nicht nervös werdet und ständig nachfragt, ob es jetzt wirklich los geht.
  • ruhig und entspannt wirkt – auch wenn ihr natürlich unheimlich aufgeregt seid.
  • den Anruf bei der Hebamme übernehmt und den Papierkram im Krankenhaus …
  • euch ganz auf sie konzentriert: Anrufe an Freunden, Eltern oder Schwiegereltern können warten.
  • sie sich auf euch verlassen kann. Sorgt etwa dafür, dass der Klinikkoffer gepackt und natürlilch auch mit dabei ist, wenn es in Krankenhaus geht
  • ihr eine Massage anbietet. Seid aber nicht enttäuscht, wenn sie keine Lust darauf hat.
  • kein starkes Aftershave auftragt und kein Leberwurstbrot esst. Sie ist jetzt viel Geruchs-empfindlicher.
  • Eiswürfel bereit haltet  – vor allem mit ein wenig Geschmack.
  • ihre Lieblingsmusik auf dem Weg zur Klinik im Auto anmacht.

3) Oxytocin weckt Mutterinstinkte

Noch zwei Tage nach der Geburt sorgt der Oxytocin-Spiegel dafür, dass deine Mutterinstinkte auf Hochtouren laufen und du vor allem eines willst: Kuscheln, lieben und lieb gehabt werden. Oxytocin ist auch verantwortlich dafür, dass du dich in der ersten Zeit nach der Geburt erstmal nur um dein Baby kümmern möchtest. Sachinformationen interessieren dich jetzt kaum und du vergisst sie auch leicht. Dafür bist du sehr empfänglich für Emotionen.

4) Papas, so könnt ihr helfen: Extra Kuscheleinheiten einplanen

Sorgt für eine entspannte Atmosphäre zu Hause. Probleme und Sorgen können erst mal warten. Ruhe und Geborgenheit stehen jetzt an erster Stelle. Nehmt euch in den ersten Tagen nach der Geburt frei, um Zeit für die frischgebackene Mama und das Baby zu haben. Ihr braucht auch gar nicht viel, um glücklich zu sein. 

Eure Partnerin freut sich beim Nachhause kommen über

  • frisch duftende Bettwäsche.
  • eine saubere, gemütliche Wohnung.
  • vorgekochtes leckeres und gesundes Essen.
  • Zeit zu zweit: Besucher können warten.

5) Oxytocin unterstützt beim Stillen

Stillen fördert die Oxytocin-Ausschüttung. Dass Hormon steht in direktem Zusammenhang mit dem Milchspendereflex. Dieser wird natürlich leichter ausgelöst, wenn das Baby angelegt wird. Beim Abpumpen kann es gerade am Anfang schwierig sein. Ein Bild des Babys hilft, sowie eine ruhige und entspannte Atmosphäre.

Übrigens: Bei eurem Baby wird alleine durch das Saugen eine Oxytocin-Ausschüttung ausgelöst. Deshalb wirkt dies auch so beruhigend. Gleichzeitig fördert Oxytocin die Ausschüttung des Sättigungs-Hormons Cholecystokinin. Saugt das Baby allerdings nur ohne wirklich Milch zu bekommen, hält diese Sättigung nicht lange vor. 

6) Papas, so könnt ihr helfen: Keine Berührungsängste haben

Hautkontakt verstärkt auch bei Vätern die Oxytocinausschüttung. Genau wie bei Mama und Baby wirkt das „Liebeshormon“ auf Männer beruhigend, das Gefühl von Verbundenheit wird verstärkt Deshalb sollten Papas beim Fläschchen geben darauf achten, soviel Hautkontakt wie möglich mit dem Baby herzustellen – und natürlich auch sonst soviel wie möglich mit Mama und Baby kuscheln.

Interessant: Baby, die in den ersten 90 Minuten nach der Geburt Haut an Haut die Mama spüren weinen durchschnittlich 10 Sekunden lang. Babys, die von ihrer Mutter getrennt werden weinen mehr als 10 Minuten.

Mama und Baby genießen es:

  • wenn ihre keine Angst davor habt, das Baby zu halten, zu versorgen und zu füttern. Ein bisschen Respekt zu haben ist am Anfang ganz normal. Schließlich wirkt so ein Neugeborenes sehr zerbrechlich. Aber wenn ihr die ersten Bedenken überwunden habt, habt ihr euch schnell an die winzige Größe gewöhnt. 
  • wenn ihr Nachts aufsteht und das Baby zur Mama bringt.
  • wenn Baby bei euch auf der Brust liegt während ihr zusammen einen ihrer absoluten Lieblingsfilme anschaut.
  • wenn ihr wisst, was Mama jetzt essen darf, und auf was sie lieber verzichten sollte.
  • wenn ihr Rezepte aus der schnellen Papa-Küche kocht
  • wenn ihr mindestens so gut informiert seid wie die Väter in unserem Video: Was wissen Väter über Schwangerschaft?
  • wenn ihr so einfühlsam reagiert wie unser Vater, der für uns aus seinem Leben erzählt: Überraschung – ich bin schwanger!

Quelle für alle Fakten: Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen