In den ersten sechs Lebensmonaten trinkt dein Baby praktisch nur (Mutter)Milch. Doch in den folgenden sechs Monaten wird sich bei seiner Ernährung eine Menge ändern. Ein von oben bis unten verschmierter Tisch, Berge schmutziger Schlabberlätzchen und Pullover, das alles gehört dazu. Anfassen, probieren, kauen und sich verschlucken: Essen lernen ist eine wahre Kunst für dein Baby.
Doch schneller als du denkst sitzt dein Kleines mit der ganzen Familie am Tisch und löffelt stolz seinen Teller leer – wahrscheinlich schon um seinen ersten Geburtstag herum. Das hört sich nach einem gewaltigen Schritt an, doch du und dein Kind wachsen von selbst in Richtung erste „echte Familienmahlzeit“. Vorausgesetzt, du nimmst dir die Zeit, dein Kind an verschiedene Geschmacksrichtungen zu gewöhnen. So erweiterst du sein Menü Schritt für Schritt.
Zuerst probieren
Viele Eltern beginnen ab dem 4. Monat mit Obst- und Gemüsebrei. Dabei geht es vor allem erst mal darum, dass dein Baby lernt, das Essen vom Löffel zu nehmen und festere Nahrung zu schlucken. Dein Baby hat so Zeit neue Geschmacksrichtungen zu entdecken, bevor es tatsächlich Beikost benötigt. Und auch du kannst dir genügend Zeit nehmen, dein Baby an feste Nahrung zu gewöhnen. Fange damit an, einige Tage hintereinander den gleichen Obst- oder Gemüsebrei zu geben und versuche es einfach ein paar Wochen erneut, falls es von deinem Baby noch nicht akzeptiert wird. So kannst du auch feststellen ob es auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch reagiert. Empfehlenswert ist außerdem ein spezieller Plastikbabylöffel zum Füttern, das findet dein kleiner Genießer sicher angenehmer als einen Metalllöffel. Wirklich erforderlich ist feste Beikost ist erst ab dem sechsten Monat.
Mit welcher Nahrung beginne ich?
Gemüse muss zuerst weich gekocht, und alle ersten Bissen für dein Baby sollten fein püriert werden. Obst und gekochtes Gemüse kannst du einfach durch ein Sieb passieren oder mit einem Stabmixer oder in der Küchenmaschine pürieren. Sobald dein Baby diesen feinen Brei ohne Mühe isst, kannst du zu etwas gröberen oder feingedrückten Bissen übergehen. Mit zerdrücktem oder geriebenem Essen kann dein Baby das Kauen lernen. Gib ihm für die ersten Versuche erst etwas zu essen, was es bereits kennt, beispielsweise eine zerdrückte Banane.
Familienessen
Hat sich dein Baby gut an festere Nahrung gewöhnt, kannst du auch anfangen, es richtig am Familienessen teilhaben zu lassen. Zu stark gewürzte oder salzige Gerichte solltest du zwar immer noch nicht mit deinem Baby teilen. Aber dein Baby wird sich über eine Knabberstange oder ein Stück Brot freuen, das es selbst in die Hand nehmen kann. Auch ein wenig Reis oder Nudeln und sogar ein Stückchen Fleisch sind ideal, für den kleinsten Feinschmecker am Familientisch. Doch woher weißt du, was du deinem Kind geben darfst und was es erst später essen sollte? Richte dich einfach nach dem folgenden Schema „Wann darf Baby was essen?“!
Wann darf Baby was essen?
Nachdem leckeren ersten Geburtstagskuchen ist dein Baby bereit für den Familientisch. Wahrscheinlich hat dein kleiner Genießer ohnehin schon seit einiger Zeit die eine oder andere Köstlichkeit von deinem Teller mitprobiert. Sehr salzige oder zu stark gewürzte Gerichte solltest du zwar auch nach dem ersten Geburtstag noch nicht mit deinem Kleinen teilen, aber in der Regel kann dein Baby jetzt schon richtig mitessen. Was genau dein Baby ab welchem Lebensmonat essen darf, erfährst du hier.
Fleisch
Ab dem 6. Monat darf dein Kind weiche Fleischsorten wie Hühner- oder Putenfleisch essen. Auch Fisch kannst du ihm anbieten. Achte dabei jedoch darauf, dass der Fisch wirklich grätenlos ist. Ab dem 8. Monat darf es alle Fleischsorten essen. Du solltest allerdings auf die Menge achten und nicht zu viel geben, ungefähr ein Esslöffel voll ist genug.
Kartoffeln und andere Beilagen
Ab dem 6. Monat darf dein Baby auch Kartoffeln, Reis oder Teigwaren probieren, und ab dem 7. Monat kannst du ihm Hülsenfrüchte anbieten. Am Anfang solltest du diese allerdings durch ein Sieb passieren.
Getreide
Du kannst deinem Kind ab dem 4. Lebensmonat Getreideprodukte geben. Achte darauf, dass das Getreide glutenfrei ist und verwende beispielsweise Reisbrei oder Maizena. Ab dem sechsten Monat darf es auch glutenhaltige Getreidesorten essen, solange sie wenige Ballaststoffe enthalten. Das sind beispielsweise Zwieback, Cracker, Kinderkekse und alle Brotsorten mit Ausnahme von Vollkornbrot.
Obst
Obst darf dein Kind ab dem 4. Monat essen. Beginne mit weichem Obst wie Birnen oder Bananen. Auch verdünnter Fruchtsaft oder Obstmus ist geeignet. Achte beim Kauf auf eventuell zugefügten Zucker, wie er beispielsweise in Apfelmus enthalten ist. Die härteren Obstsorten solltest du in kleine Stücke schneiden oder pürieren, damit dein Kind sich nicht verschluckt.
Gemüse
Mit Ausnahme nitratreicher Gemüsesorten (Spinat, Endivien, Portulak, rote Beete, Chinakohl, Bleichsellerie, Kopfsalat, Spitzkohl, Fenchel, Senfkohl, Stielmus und Kohlrabi) darf dein Kind ab dem 4. Monat alle Gemüsesorten probieren. Ab dem 6. Monat dürfen es auch die nitratreichen Sorten sein, allerdings höchstens 1-2 Mal in der Woche.
Alles vom Tisch mitessen?
Ab dem 12. Monat darf dein Kind alles essen, was ihr auch esst und kann daher bei euch am Tisch mitessen. Du solltest allerdings noch etwas auf Salz und starke Gewürze achten.
Gut zu wissen
- Bis zum siebten Lebensmonat können Babys besonders empfindlich auf Gluten reagieren. Diese Klebereiweiße sind beispielsweise in Zwieback, Brot und Crackern verarbeitet. Warte daher lieber etwas länger damit oder nimm am Anfang glutenfreie Produkte (das wird auf der Verpackung angegeben).
- Verwende kein Gemüse aus der Dose oder aus dem Glas, das ist viel zu salzig. Tiefkühlprodukte enthalten kein Salz und können daher gut verwendet werden. Alternativ kannst du natürlich auch Babygläschen füttern.
- Gib deinem Kind erst nach seinem ersten Lebensjahr blähendes Gemüse wie Kohl, Lauch oder Rohkost.
- Tipps für Babys erste Bissen.
- Unser Ernährungsplan fürs 1. Jahr.