Wie ist das eigentlich, wenn von Berufs wegen der Babybauch vor aller Augen in der Öffentlichkeit wächst? Sky Sport News HD-Moderatorin Marlen Neuenschwander stand bis wenige Wochen vor der Geburt vor der Kamera. Wie sich das anfühlt? Wir fragten nach!
Wie geht es Ihnen denn?
Ganz gut. Ich habe insgesamt eine ganz tolle Schwangerschaft. Nur die Nächte werden jetzt langsam unbequem…
Es sind ja auch nur noch ein paar Wochen bis zur Geburt. Arbeiten sie noch?
Nein, ich hatte Ende Januar meinen vorerst letzten Tag. Jetzt habe ich noch Resturlaub, der dann in den Mutterschutz übergeht.
Wie haben denn ihre Kollegen und ihr Chef auf die Schwangerschaft reagiert?
Es haben sich alle für mich gefreut und waren auch sehr verständnisvoll, wenn ich ab und zu mal eine kleine Pause mehr während der Sendung brauchte. Irgendwie ist gerade der Babyboom bei uns ausgebrochen. Es sind auch noch zwei weitere Moderationskolleginnen schwanger.
Haben Sie denn gleich von ihrer Schwangerschaft erzählt?
Nein. Ich habe die ersten drei Monate trotz Übelkeit irgendwie überstanden. Wobei – zwei Wochen war ich krankgeschrieben – da ging leider gar nichts. Aber ich wollte erst sicher sein. Dann habe ich es meinem Chef erzählt. Und nachdem ich dann auch aus den Früh- und Spätschichten genommen wurde, habe ich die Babybombe per Mail an die Kollegen platzen lassen.
Irgendwann war der Babybauch wahrscheinlich auch nicht mehr zu übersehen?
Stimmt, und schon lange vorher hat mein Kreislauf mir Probleme gemacht. Einmal ist mir während der Sendung schwindlig geworden. Und ich hatte in dem Moment ganz viel Redeanteil und konnte so der Regie nicht Bescheid geben, dass ich gleich wegkippe. Also habe ich mich am Tisch festgehalten und weiter gemacht.
Und danach war es offiziell?
Ich habe noch bis zur 26. Woche gewartet, bis ich es dann ganz offiziell gemacht habe. Dann war der richtige Moment da. Als Robert Lewandowski sich nach seinem Tor den Ball unters Trikot schob und die Schwangerschaft seiner Frau verkündet hat, habe ich mich mit meinem Babybauch neben den Monitor mit seinem Bild gestellt und dann war es offiziell.
Ihr Publikum wird Sie bestimmt vermissen.
Das hoffe ich doch. Aber ich habe auf jeden Fall ganz liebe Nachrichten und Kommentare nach meinem Post und dann auch meinem vorübergehenden Abschied bei Sky bekommen…
Wie sieht es denn mit der Rückkehr in den Beruf aus?
Da muss ich mir keine Sorgen machen. Und nach der Elternzeit kann ich auch erst Mal Teilzeit arbeiten.
Und wer kümmert sich ums Baby?
Ich muss mich unbedingt schon jetzt damit beschäftigen – ich weiß. J Die Idealvorstellung ist natürlich eine liebe Tagesmutter, aber ich könnte mir vorstellen, dass er schwer ist in München, so etwas zu finden. Wahrscheinlich wird es auf einen Krippenplatz hinauslaufen – ich hoffe, es wird nicht allzu schwierig, was Schönes zu finden.
Finden Sie, dass sich in Deutschland in Sachen Kinderbetreuung familienpolitisch etwas ändern muss?
Grundsätzlich ist das ja ein Riesenthema. Natürlich finde ich es toll, dass ich mir Elternzeit nehmen kann und der Staat das mit dem Elterngeld macht. Aber es besteht natürlich noch eine Menge Bedarf. Den Erzieherinnen wird nicht genug bezahlt und es gibt einfach nicht genug Betreuungsplätze. Die meisten Krippen nehmen nur zum neuen Schuljahr im September neue Kinder an, das wäre für meine Kleine, die im März geboren wird zu früh. Aber anders herum müsste ich ein zusätzliches Jahr warten.
Werden Sie die gesamte Elternzeit nehmen oder teilen Sie sich diese mit Ihrem Partner?
Mein Partner ist relativ flexibel und wird sich die 2 Wochen nach der Geburt frei nehmen. Und dann haben wir geplant, dass er Elternzeit nimmt – vielleicht zwei Monate. Wann und wie genau werden wir dann entscheiden. Im Scherz meinte er mal, dass er ja auch das Jahr Elternzeit nehmen könnte… aber da haben wir dann beide herzhaft gelacht. Ich würde es ganz ehrlich auch nicht wollen, weil ich mich schon sehr auf eine intensive Zeit mit meiner Kleinen freue.
Wenn die Mama beim Sportsender arbeitet – wird das Kind dann später automatisch zum Sportler?
Natürlich wünsche ich mir, dass sie Handball spielt und wir zusammen am Wochenende auf die Spiele gehen. Aber ich würde sie nicht zwingen. Meine Eltern haben mich selber auch jede Sportart ausprobieren lassen – bis ich Handball für mich entdeckt habe. Das spiel ich auch bis heute. Ein Teamsport ist schon etwas Schönes.
Und welche Sportart empfehlen Sie für die Schwangerschaft?
Also, ich genieße sehr meine Schwangerschaftsyoga-Klassen und für die Kondition möchte ich eigentlich schwimmen gehen. Das habe ich aber bisher vor mir her geschoben.
Klappt ja auch noch, wenn das Baby da ist 😉 Vielen Dank fürs Interview!