Es gibt vielfältige Mythen und Bräuche, die mit der Geburt eines Kindes verbunden sind. Welche gibt es überhaupt und woher kommen sie? Hier sind einige der Bekanntesten auf einen Blick:
Der Storch
Den wohl bekanntesten Mythos, dass der Storch die Kinder bringt, kennt wohl jedes Kind. Der Legende nach, bedankt sich der Storch bei der Familie mit einem Kind, wenn er auf dem Dach ihres Hauses nisten darf. So wird üblicherweise immer noch kurz nach der Geburt ein hölzener Storch mit einer Windel im Schnabel vor dem Haus aufgestellt um die Ankunft des Babys zu symbolisieren. Manche Geburtshäuser nutzen dieses Erkennungszeichen ebenfalls. An der Farbe einer Schleife, die an der Windel befestigt wird, lässt sich übrigens auch das Geschlecht des Babys zeigen.
Die Babywäscheleine
Der bekannteste Brauch in Deutschland ist wohl das Aufhängen von Babykleidung an eine Wäscheleine vor dem eigenen Haus, sobald ein Baby geboren wurde. So kann jeder bereits im Vorbeigehen erkennen, dass in diesem Haus ein neues Familienmitglied eingezogen ist – und natürlich auch ob es ein Junge oder ein Mädchen ist.
Die "Pullerparty"
In Norddeutschland ist ein Brauch namens „Babypinkeln“ oder „Pullerparty“ bekannt: ein symbolischer Umtrunk zumeist des frischgebackenen Vaters innerhalb der Familie oder Freunden, soll dem Baby symbolisch beim Wasserlassen helfen. Üblicherweise begießen die Männer die Geburt mit Bier oder Sekt, während sich die Mama noch von der Gbeurt erholt. Manchmal wird aber auch noch auf die Mutter „gewartet“.
Die Babyparty
In den USA ist eine Tradition vor der Geburt des Babys sehr bekannt: beim sogenannten Babyshower (Babyparty) kommen die Freundinnen mit der Schwangeren zusammen und beschenken diese mit nützlichen Dingen für das Baby. Manchmal wird auch eine sogenannte Windel-Torte gebacken. Beim Babyshower geht es allerdings nicht nur um die Geschenke sondern vielmehr um den regen Austausch der werdenden Mamas untereinander. So können sie sich schon vor der Geburt Tipps geben und bereits jetzt bestimmte Dinge gemeinsam einüben. Vor allem aber soll die Babyparty natürlich Spaß machen.
Bäumchen pflanzen
Der Baum als Symbol für das Leben, steht für Fruchtbarkeit, Gedeihen und Wachstum. Wenn ein Baum gleich nach der Geburt (traditionell vom Vater) eingepflanzt wird, kann der Baum zeitgleich mit dem Kind heranwachsen – und soll idealerweise bei der Einschulung des Kindes die ersten Früchte tragen. Für ein Mädchen wird üblicherweise ein Birnenbaum gepflanzt und bei einem Jungen ein Apfelbaum. Übrigens soll die Plazenta ein besonders gutes Düngemittel sein und so kommt es gar nicht selten vor, dass die Plazenta mit dem Baum zusammen eingepflanzt wird.
Erinnerungskiste
In die Erinnerungskiste werden über die Jahre hinweg alle wichtigen Symbole der besonderen Lebensereignisse und Fortschritte gesammelt – so zum Beispiel die ersten Schühchen, der erste Schnuller, das erste Ultraschallbild und so weiter. So sammeln sich mit der Zeit einige schöne Erinnerungsstücke an und können dem Kind zum Beispiel zum 18. Geburtstag oder zur Geburt der eigenen Kinder überreicht werden. Ein wirklich persönliches Geschenk, oder?
Die Wöchnerinnensuppe
Eine weitere Tradition ist es, der frisch gebackenen Mutter eine nährstoffreiche, selbstgekochte Kraftbrühe vorbeizubringen. Diese wird zumeist von Verwandten oder Freunden zubereitet und soll der Mutter nach einer anstrengenden Geburt wieder Kraft geben. Die Suppe besteht meistens aus viel Gemüse, einer Fleischeinlage und einem kräftigen Sud. Diese Tradition ist vor allem noch in Sachsen verbreitet.